Labret Piercing
Lippenpiercings werden in der Regel als Labret Piercing
bezeichnet. Im engeren Sinne bezieht sich das Labret
Lippenpiercing aber in erster Linie auf Piercings in der
Unterlippe. Die Piercings in der Oberlippe werden vielfach
auch als Labret Piercing bezeichnet, werden aber eher
Madonna- oder Medusa Piercing genannt.
Die Geschichte des Labret Piercings
Die Bezeichnung Labret Piercing leitet sich vom
lateinischen Wort "labrum" für Lippe ab. Diese Bezeichnung
ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Zur
damaligen Zeit wurden alle Piercings in der Lippe als
Labret Piercing bezeichnet. Erst später bezog sich diese
Bezeichnung nur noch auf Piercings in der Unterlippe. Für
Piercings an anderen Stellen des Mundes oder der Lippe
bildeten sich hingegen andere Namen heraus.
Das Labret Piercing etablierte sich im westlichen
Kulturkreis erst zum Ende des 20. Jahrhunderts. Allerdings
kann das Labret Lippenpiercing auf eine lange Geschichte
zurückblicken, denn gehört bei vielen Völkern Asiens,
Afrikas und Lateinamerikas zur Tradition der dort lebenden
Menschen. Gründe für ein Labret Piercing sind hier vor
allem im religiösen Hintergrund zu suchen. Das Labret
Piercing galt vielfach aber auch als Schönheitsideal und
wurde dabei vor allem von Frauen getragen, um Männern
anderer Stämme attraktiv zu erscheinen.
Auch heute wird das Labret Piercing genutzt, um Gesicht
und Mundpartie schöner aussehen zu lassen. Vor allem
Frauen nutzen diese Form des Piercings, um dem männlichen
Geschlecht zu gefallen.
Das Stechen vom Labret Lippenpiercing
Das Labret Lippenpiercing wird, wie bereits erwähnt, in
der Mitte der Unterlippe oder aber seitlich gestochen. So
ist es möglich, die individuellen Voraussetzungen besser
zu betonen und ein Gesicht zu etwas Besonderem werden zu
lassen.
In jedem Fall ist es notwendig, die Haut, in die das
Labret Piercing gestochen wird, vorab zu desinfizieren.
Anschließend kann der Piercer die Einstichstelle
markieren, die Haut mit einer Klemmzange fixieren und
schließlich die Hautfalte mit einer Nadel durchstechen.
Anschließend wird das jeweils ausgesuchte Schmuckstück in
die Einstichstelle eingebracht. Es ist dringend davon
abzuraten, das Labret Piercing selber zu stechen. Immer
öfter ist davon zu hören, dass vor allem junge Frauen ihr
Labret Lippenpiercing selber stechen, um Geld zu sparen.
Dies ist jedoch mit hohen Risiken verbunden, denn bei
Entzündungen können sich unschöne Narben bilden, die dann
ein Leben lang vorhanden sind.
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Bei einem modernen Labret Piercing wird vielfach der
Labret Stecker als Schmuckstück genutzt. Er findet sich in
unterschiedlichen Größen, mit Schmuckstein oder ohne und
kann so perfekt an das eigene Outfit angepasst werden. Da
im Handel und bei Piercern zahlreiche dieser
Schmuck-Stecker zur Auswahl zur Verfügung stehen, können
diese auch je nach Wunsch gewechselt und ausgetauscht
werden. Alternativ kann auch ein Ring eingesetzt werden.
Auch hier gibt es unterschiedlichen Formen und Varianten,
die dem Stil der Trägerinn gerecht werden.
Heilung und mögliche Risiken beim Labret Piercing
Das vollständige Abheilen vom Labret Piercing dauert je
nachdem, ob es mittig oder seitlich eingebracht wird, vier
bis acht Wochen. Hier ist darauf zu achten, dass der
Heilungsprozess sehr individuell ist und bei einigen
Menschen schneller, bei anderen hingegen langsamer
voranschreitet. Es ist in jedem Fall sinnvoll, die Wunde
entsprechend zu pflegen, um beim Labret Piercing eine
schnelle Heilung zu erreichen und Entzündungen
vorzubeugen.
Beim Stechen vom Labret Piercing können durchaus
Risiken auftreten, über die man sich vorab informieren
sollte. So ist es durchaus möglich, dass beim Stechen vom
Labret Lippenpiercing Schwellungen auftreten, auch
Entzündungen sind nicht ausgeschlossen. Durch die
Verwendung von sterilen Materialien sowie der richtigen
Pflegeanleitung können diese Risiken jedoch deutlich
reduziert werden.
Labret Lippenpiercing
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